Sport gilt sowohl als Auslöser von oxidativem Stress, ist aber auch maßgeblich an der Expression antioxidativer Schutzsysteme beteiligt. Eine höhere Sauerstoffaufnahme führt unmittelbar zu einer vermehrten Bildung von freien Radikalen, dadurch steigt die Anzahl der ROS und der RNS (reaktive Sauerstoff-/Stickstoffspezies) in den Zellen. Da die Muskulatur von gut trainierten und regenerierten Sportlern über ein hohes Depot an körpereigenen Antioxidantien verfügt, werden die Radikale aber zeitnah wieder neutralisiert (gequenscht).
Während der Giro d'Italia 2011 konnte beim Team Liquigas Cannondale nicht nur eine signifikante Verschlechterung der Werte für oxidativem Stress (d-ROMs) festgestellt werden, sondern auch der direkte Bezug zur Leistung der Athleten. Giro d'Italia_Corsetti_2012
d-ROMs Test in der Sportmedizin
Trainingseffekte beim Kickboxen
Die Bestimmung des oxidativen Status ist hilfreich, für:
In der Universitätsklinik in Leipzig (Arbeitsgruppe Linke) wurde der Trainingseffekt 6 Monate lang bei herzinsuffizienten Patienten daraufhin untersucht:
Bereits moderates, regelmäßiges Training reicht aus, um die endotheliale Funktion der Muskulatur zu verbessern, die antioxidativen Enzyme Superoxiddismutase, Katalase und Gluthation-Peroxidase zu erhöhen und oxidativen Stress abzubauen (DOI:10.1161/01.CIR.0000165503.08661.E5).
Damit führt regelmäßig betriebener Sport zu einer Verbesserung der antioxidativen Kapazität und schützt langfristig vor den Folgen von oxidativem Stress.
Ist dieses System an der Grenze seiner Belastbarkeit angelangt, sollte der Sportler oder Athlet, wenn möglich eine Regenerationspause einlegen!