Elekrophiler Stress
Sport und oxidativer Stress
Nitrosativer und oxidativer Stress
Unter "normalen" physiologischen Bedingungen besteht ein Zusammenhang zwischen zwischen ROS/RNS. Die NO˙- Konzentration ist für gewöhnlich höher als die O2˙- Konzentration, welche sofort durch die Superoxiddismutase (SOD) in H2O2 umgewandelt wird. Unter diesen Bedingungen wird die Reaktion von NO˙ mit den umgebenden Proteinen bevorzugt ablaufen und eine normale "Protein-Nitrosylation" stattfinden. Stickstoffmonoxid (NO*) nimmt eine entscheidende Rolle in der Signalübertragung und der Vasodilatation (Erweiterung) der Blutgefäße ein.
Reaktive Spezies beeinträchtigen diesen physiologischen Prozess, wenn hohe Konzentrationen NO˙ und Sauerstoffradikale (ROS) zusammentreffen. Durch eine Überproduktion der Zellen des Immunsystems "oxidativen Bursts", werden z.B. große Mengen, sowohl NO˙ als auch O2- gebildet und die Reaktion beider Moleküle hat eine der höchsten bekannten Reaktionskonstanten (7 x 109 M-1 s-1).
Eine hohe Konzentration an NO˙ und O2˙- führt zur Bildung von Peroxynitrit (ONOO-) und zur Entstehung von nitrosativem Stress. PDF Nitrostress
Sport gilt sowohl als Auslöser von oxidativem Stress, ist aber auch maßgeblich an der Expression antioxidativer Schutzsysteme beteiligt. Eine höhere Sauerstoffaufnahme führt unmittelbar zu einer vermehrten Bildung von freien Radikalen, dadurch steigt die Anzahl der ROS und der RNS (reaktive Sauerstoff-/Stickstoffspezies) in den Zellen. Da die Muskulatur von gut trainierten und regenerierten Sportlern über ein hohes Depot an körpereigenen Antioxidantien verfügt, werden die Radikale aber zeitnah wieder neutralisiert (gequenscht).
Während der Giro d'Italia 2011 konnte beim Team Liquigas Cannondale nicht nur eine signifikante Verschlechterung der Werte für oxidativem Stress (d-ROMs) festgestellt werden, sondern auch der direkte Bezug zur Leistung der Athleten. Giro d'Italia_Corsetti_2012
d-ROMs Test in der SportmedizinHeader_123
Trainingseffekte beim Kickboxen
Volleyball
Fussball
Die Bestimmung des oxidativen Status ist hilfreich, für:
Leistungsmonitoring des Athleten und zur Bestimmungen des inflammatorischen Redoxstatus (RI), welcher schädlich für die physische Leistungsfähigkeitdes Athleten sein kann
zur Bestimmung der optimalen Zufuhr von Antioxidantien durch Supplementierung oder spezielle Nahrungsergänzungen und zur Vermeidung einer Überversorgung
zur Vermeidung gesundheitlicher Schäden
zur Senkung des Verletzungsrisikos
In der Universitätsklinik in Leipzig (Arbeitsgruppe Linke) wurde der Trainingseffekt 6 Monate lang bei herzinsuffizienten Patienten daraufhin untersucht:
Bereits moderates, regelmäßiges Training reicht aus, um die endotheliale Funktion der Muskulatur zu verbessern, die antioxidativen Enzyme Superoxiddismutase, Katalase und Gluthation-Peroxidase zu erhöhen und oxidativen Stress abzubauen (DOI:10.1161/01.CIR.0000165503.08661.E5).
Damit führt regelmäßig betriebener Sport zu einer Verbesserung der antioxidativen Kapazität und schützt langfristig vor den Folgen von oxidativem Stress.
Ist dieses System an der Grenze seiner Belastbarkeit angelangt, sollte der Sportler oder Athlet, wenn möglich eine Regenerationspause einlegen!